Grundwassertiefstand im Außermontafon (Österreich)

Michael Ballmer, 18. Januar 2024

Analyse des Grundwassertiefstands in der Zeit von 2021 - 2023 anhand numerischer Modellierungen und vertiefter Datenauswertung

Modellgebiet und Grundwasserspiegelmessungen

Der Grundwasserspiegel im Teilbecken Schruns-Tschagguns des Grundwassergebiets Außermontafon lag in der Zeit vom Herbst 2021 bis Frühling 2023 auf einem aussergewöhnlich tiefen Niveau. Vergleichbare Tiefstände sind vereinzelt auch in der Vergangenheit aufgetreten. Der Tiefstand von 2021 – 2023 war allerdings zeitweise extremer und vor allem wesentlich langandauernder.

Zur Analyse der Ursachen dieses Verhaltens wurde das bestehende Grundwassermodell Außermontafon eingesetzt. Zudem wurde eine vertiefte Datenanalyse durchgeführt. Die Arbeiten erfolgten im Auftrag der Abteilung Wasserwirtschaft der Vorarlberger Landesregierung. Weitere Beteiligte waren die illwerke vkw sowie das ortsansässige Geologiebüro Geognos Bertle ZT GmbH.

Anhand einer vertieften Datenauswertung (u.a. Doppelsummenanalysen, Bilanzmengenbetrachtungen und Auswertung der Abflussganglinien an Oberflächengewässern) und der Modellierung verschiedener Szenarien konnte eine Zunahme der Kolmation in den Gewässer Ill und/oder Litz im Sommer/Herbst 2021 als Hauptursache für das starke Absinken des Grundwasserspiegels identifiziert werden. Aufgrund der verhältnismässig trockenen Hydrologie im Jahr 2022 kam es weder zu einer Dekolmation noch zu einem Anstieg des Grundwasserspiegels durch erhöhte Neubildungsraten, wodurch der langanhaltende Grundwassertiefstand zu erklären ist. Erst mit Einsetzen von Starkniederschlägen im Frühjahr 2023 erholte sich der Grundwasserspiegel und liegt seither wieder auf seinem gewohnten Niveau.

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Gemessener und modellierter Grundwasserspiegel für unterschiedliche Szenarien

Ansprechperson

Michael Ballmer

Michael Ballmer

Dipl. Bauing. ETH

Projektleiter

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